Kartenlegen und Traumdeutung
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Dienstag, 3. April 2007

Männer?

Geben wir es doch ruhig zu: die meisten Männer sind weinerlich und faul.

Neulich erzählte mir eine Freundin folgendes:
Ein Mann rief bei ihr an. Seine Freundin sei weg. Wann sie zurückkomme?
Die Freundin legt die Karten und sieht sehr rasch, dass die Frau sich hier von einer Angst befreit hat und der Mann sich selbst idealisiert und gerne auch lügt, beziehungsweise einfach die Wirklichkeit wegredet.
Jedenfalls geht sie hart auf seine Probleme zu und entwindet ihm das Geständnis, dass er seine Freundin mehrfach geschlagen habe. - Nun entspinnt sich folgendes Gespräch:
Sie sollten eine Therapie machen! (sagt die Kartenlegerin)
Nein, eine Therapie mache ich nicht. Therapeuten sind gefährlich!, sagt er.
Wieso das denn?, fragt die Kartenlegerin.
Antwortet er: Die verändern einem die Persönlichkeit.
Fragt sie: Würden Sie denn zu einem Therapeuten gehen, wenn er Ihnen die Persönlichkeit nicht verändert?
Sagt er: Ja, wenn's was nützt!

Herr, schmeiß Hirn vom Himmel! muss man da rufen.

Dann gibt es die obligatorischen Erzählungen von seinen Weihnachtsgeschenken für sie: Wäschekörbe, Kochtöpfe, Besen.

Manchmal werden Männer extrem drängelig. Sie wollen auf keinen Fall irgendetwas an sich ändern, sind aber zugleich unsicher, ob sie etwas falsch gemacht haben.
Manche entscheiden sich dafür, dass sie nichts falsch gemacht haben. Die werden bei dem leisesten Anflug von Wahrheit boshaft. Erst neulich hatte ich einen Mann am Telefon, der auch seine Freundin geschlagen hatte. Hier stand dann noch die Schwiegermutter mit im Bild, die ihre Konflikte mit dem Mann ausgetragen hat - und wahrscheinlich dieser mit ihr.
Schließlich ist die Frau aber doch zu ihrer Mutter zurückgekehrt.
Hier hatte die Frau ein Dilemma. Sie ist von einem Gefängnis - ihrer Mutter - in ein anderes Gefängnis - die Ehe mit diesem Mann - geflüchtet. Eine Zeit lang mag der Krieg zwischen ihrem Mann und ihrer Mutter entlastend gewirkt haben. Dann aber wird ihr wahrscheinlich die ganze Situation über den Kopf gewachsen sein. Für die Frau stand als Handlungskarte die "Prinzessin der Schwerter" in den Karten - ihr Ziel: die "Festigung des Flüchtigen", ihr Problem: die Voreiligkeit, die Absicht zur Tat bei einem - noch - planlosen Vorgehen.
Jedenfalls hielt sich der Mann dann bei der Schwiegermutter als der Schuldigen auf, und dass ich ihn auf sein eigenes Fehlverhalten hinwies, hat er einfach unterschlagen. "Diese Sau [damit meinte er die Schwiegermutter] - jetzt weiß ich, woran ich bin." waren seine letzten Worte, bevor er auflegte.

Mein Mitleid für die Männer ist - mittlerweile - sehr begrenzt. Es gab mal dieses Buch "Kleine Helden in Not", das eine Zeit lang sehr berühmt war. Hier geht es um die gute Erziehung der Jungen. - Problematisch wird es nur, wenn man von einem vierzigjährigen Arzt, von einem fünfunddreißigjährigen Lehrer oder von einem sechzigjährigen Lackierer immer noch sagen muss: Kleiner Held in Not. - Denn irgendetwas scheint da gewaltig schief zu laufen!
Oder sieht das irgendjemand anders?

Ich jedenfalls bin verwundert.
Euer
Adrian

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hmm... ich bin mir gerade nicht so sicher, ob das eigentlich ein Problem der Männer ist?
Ich kenne mindestens genauso viele Frauen, die sich nicht daran begeben, ihre Probleme wirklich zu lösen.

Eine Therapie machen: Ja. Sich ändern: Nein.

Auf den ersten Blick eine lächerliche und lustige Bemerkung.
Aber ist sie nicht auch Ausdruck einer gesellschaftlichen Haltung?

Faulheit, die einen daran hindert Dinge anzupacken.

Angst, sich in dieser verschlossenen Gesellschaft zu öffnen und bloßzustellen.

Resignation, dass ja sowieso alles immer nur schlimmer statt besser wird.

Und diese Dinge betreffen meines Erachtens beide Geschlechter.
Sicher: Männer haben meist ein etwas größeres Problem damit, sich mit ihren Unzulänglichkeiten auseinanderzusetzen. Ich kenne aber auch eine Vielzahl von Müttern und Frauen, die diese Unfähigkeit mit allen Kräften unterstützen.

Nachdenkliche Grüße
Schwarze Wölfin

Anonym hat gesagt…

Schön, dass du auch über diese Themen berichtest.
Schade, dass immer die anderen Schuld sind. Schade, dass ein Mensch sein eigenes Schicksal nicht überwindet und es versucht auf jemand anderen zu übertragen. Schade, dass es so laufen muss, zwischen Menschen die sich lieben. Aber auch hier sind beide Täter wie Opfer. Die Frau, die bleibt ist Täter wie Opfer und der Mann, der schlägt ist Täter wie Opfer. Ich denke auch, so schwer es fällt nur jemand unabhängiges drittes kann dort helfen, die Augen zu öffnen, wo die Ursache der Probleme eigentlich liegen. Auch wenn ich eine gewisse Distanz zu Psychologen habe und Ängste verstehen kann aber ich selber bestimme ja die Themen und an was ich arbeiten will. Nicht alles was ein Psychologe sagt, muss ich annehmen und als richtig ansehen. Das bleibt immer noch mir überlassen. Aber es ist ein Arzt der mir helfen kann, die "Verletzung" zu finden.