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Sonntag, 25. Februar 2007

Kleinverdiener und Armut

Gerade lese ich, dass in den USA 16 Millionen Menschen in schwerer oder extremer Armut leben. Auch in Deutschland lebt mittlerweile jedes zehnte Kind und damit in etwa jeder achte Haushalt unterhalb der Armutsgrenze.
Ein Problem der Wirtschaft ist die Globalisierung.
Nun sagt man ja Globalisierung gerne leichthin: die Gloablisierung sei Schuld, die Globalisierung ist von übel. Aber was ist Globalisierung?

Zunächst einmal ist es nur ein Scheinwort: Globalisierung gab es schon immer - wenn auch nicht so wie heute. Die Kolonialreiche existieren seit der frühen Neuzeit und niemand wird bestreiten, dass in den Kolonien große Verbrechen verübt worden sind, sei dies in Indien durch die Engländer oder in Südamerika durch die Portugiesen und Spanier.
Auch vorher, zu Zeiten der Völkerwanderung, gab es so etwas wie Globalisierung und mit dieser Globalisierung auch Armut, Leid und Tod.

Nein, heute meint Globalisierung vor allem, dass sich die regionalen Märkte ausdünnen und sich die Wirtschaft immer mehr von den großen, staatsübergreifenden Firmen bestimmen lässt.
Genau das aber macht die Globalisierung so problematisch: zum einen können die großen Firmen immer stärker rationalisieren und damit Arbeitskräfte "einsparen" - wie es so hübsch verniedlichend heißt. Zum anderen gibt es zu wenig verschiedene Waren, die in Konkurrenz miteinander treten. Was sind denn schon hundert verschiedene Turnschuhe, wenn diese von nur drei Weltmarktführern produziert werden?
Mehr noch: Menschen, die allzuviel Geld verdienen, verdienen ihr Geld vor allem mit Geld; mit Spekulationen, mit Börsengeschäften. Dahinter steht kein lokaler Markt, sondern nur das internationale Finanzgeschäft. Das Börsengeld ist so machtvoll wie irrational. Es hat keinen echten Gegenwert, in Form von Arbeitskraft oder Grundbesitz. Dabei sind Arbeitskraft und Grundbesitz eigentlich dasjenige, was dem Geld seinen Wert verleiht.
Je mehr Großverdiener es gibt, umso weniger wird das Geld einen realen Hintergrund haben. Und je irrealer das Geld wird, umso mehr eignet es sich für Spekulationen.

Es ist schon immer eine Schande der westlichen Länder gewesen, dass die Geschichte des Kolonialismus nicht nur eine Geschichte der Grausamkeiten und Kriege war, sondern auch die ökonomische Unterdrückung der außereuropäischen Länder gefördert hat. Heute aber wird diese ökonomische Unterdrückung tief in die westlichen Staaten selbst eingeführt: und das durch ein kaum noch zu beherrschendes Problem: dem spekulativen Geld und dem Verschwinden lokaler Märkte.
Der Kleinverdiener braucht die lokalen Märkte, während der Großverdiener nur noch die Spekulation braucht. Genau dies aber passiert durch die Globalisierung heute. Wer arm ist, wird noch ärmer und wer reich ist, sammelt den Mehrwert von nicht mehr hundert sondern von tausenden von Menschen zusammen und wird dadurch noch reicher, als es früher möglich war.

Merkel beklagt, Deutschland sei kinderfeindlich. Und sicherlich hat sie Recht, wenn sie sich darüber beschwert, dass Kindergärten durch Gerichtsbeschlüsse verhindert würden, die mit dem Argument Lärmbelastung argumentieren (sind so jemals große Verkehrsstraßen gestoppt worden?). Aber Deutschland wird auch mehr und mehr kinderfeindlich, weil immer mehr die ökonomischen Bedingungen für kleine Familien wegbrechen.
Wer möchte schon sein Kind in Armut aufziehen?

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