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Donnerstag, 8. März 2007

Traumdeutung und Deutungsbücher

Ich möchte hier mal eine kleine Warnung ins Netz stellen.
Heute erzählte mir eine Frau einen Traum, in dem ein Adler vorkam. Sie schaute also in eines der online-Traumsymbolbücher und fand dort - zum Traumsymbol Adler - folgenden Text:

Weittragende Gedanken, ein Symbol der eigenen Bewusstheit.

Einen Adler zu sehen weist auf eine Krankheit, die aber glücklich verläuft.

Guter Geschäftsgang, Aufschwung ist zu erwarten, wenn Sie einen Adler aufsteigen sehen.

Sehen Sie einen fliegen, sollten Sie sich vor plötzlichem Unglück hüten, sowie über Pläne und Hoffnungen nicht das Nächstliegende zu versäumen.

Stürzt sich ein Adler auf Beute, werden Sie Feinde empfindlich treffen.

Bringt ein Adler reiche Beute, steht unerwarteter Vermögenszuwachs oder eine reiche Heirat bevor.

Ein weißer Adler bedeutet eine große Erbschaft.

Es tut mir Leid, aber als ich das gelesen habe, musste ich erstmal herzhaft lachen. So ein Unsinn!

Träume kann man nicht nach festen Symbolen deuten. Wirklich nicht.
Deutungsbücher geben zwar Hinweise, mehr aber auch nicht.

Woran liegt das?
Zum einen liegt das an den Symbolen. Symbole sind - so wie sie im Traum vorkommen - Bedeutungsknäuel. In ihnen sind viele Bedeutungen verflochten, weshalb Freud auch von Verdichtung spricht.
Die Traumdeutung entwirrt diese Knäuel. Zumindest entwirrt sie die Knäuel teilweise. Freud hat mal geschrieben, dass man nie alles an einem Traum deuten kann. Es gebe - so Freud - immer einen undeutbaren Rest.

Zum anderen aber ordnen Träume auch unser Denken. Zwar sind es nicht nur Träume, die unser Denken ordnen. Aber ohne Träume würde in unserem Kopf eine hübsche Verwirrung herrschen. (Natürlich ist das Ordnen unseres Denkens nicht die einzige Aufgabe unserer Träume.)
Ordnen? Was ist damit gemeint? Hier soll es einfach bedeuten, dass vorher Unordnung herrscht, hinterher (mehr) Ordnung.
Es gibt verschiedene Ordnungen. Welche wollen die Träume? Genau das "wissen" Träume nicht. Salopp gesagt: sie probieren einfach ihr Glück und ordnen wild drauf los. Träume stellen irgendwelche Ordnungen her. Das heißt aber auch, dass Träume "offen" sind. Sie sind kreativ. Wenn aber Träume kreativ sind, dann sind auch Traumsymbole kreativ. Egal also, was ein Traum besagt: nie darf man vergessen, damit kreativ zu arbeiten.

Sind Träume subjektiv?
Oft hört und liest man, Träume seien subjektiv.
Andererseits: viele Deutungsbücher deuten an, dass Traumsymbole objektiv seien. Man denke nur an "weißer Adler = Erbschaft". Das ist ja keine Deutung, sondern eine mathematische Formel.

Die Wahrheit liegt - wie so oft - dazwischen. Traumsymbole sind subjektiv und objektiv zugleich. Das liegt daran, dass Bedeutungen subjektiv und objektiv zugleich sind.

Jede Bedeutung entsteht durch ein Muster und eine Kraft.
Muster sind häufig gewöhnliche Wahrnehmungen: Hunde, Autos, oder eben Adler. Jeder kann sie sehen. Jeder kann sie in seinem Traum träumen.
Kraft dagegen ist das, was dieses Muster auswählt und in den Traum hineinsetzt. Die Kraft sagt sich: Hier passt der Adler ganz gut in den Traum! - und schon träumen wir von einem Adler.
Weil also Bedeutungen zwei Seiten haben, weil sie immer gleichzeitig Muster und Kraft sind, ist ein Traumsymbol sowohl subjektiv als auch objektiv. Und da ein Traumsymbol meist aus mehreren Bedeutungen besteht, hat man auch an jedem Traumsymbol viel zu deuten.

Das klingt kompliziert? - Das ist es auch. Dafür braucht man eben gute Traumdeuter.

Ein guter Traumdeuter arbeitet deshalb nicht nur kreativ, sondern auch wissenschaftlich. Eine gute Traumdeutung ist immer gleichzeitig eine ernste und fröhliche Sache.

Euer
Adrian

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